Während seiner Zeit beim VfB Stuttgart zählte Serdar Tasci auf der Position des Innenverteidigers zu den großen Hoffnungsträgern im deutschen Fußball. Er war VfB-Kapitän und wurde Deutscher Meister, lief bei einer WM auf und trug in seinem letzten Länderspiel sogar die Kapitänsbinde. Doch mit seinem Wechsel zu Spartak Moskau wurde es um den mittlerweile 27-jährigen Verteidiger deutlich ruhiger. Dennoch hat Tasci das Thema deutsche Nationalmannschaft nicht zu den Akten gelegt und träumt von einem Comeback im DFB-Dress.
Am 11. August 2010 trug Serdar Tasci im Länderspiel gegen Dänemark (2:2) zum letzten Mal das DFB-Trikot. Das war kurz nach der Weltmeisterschaft in Südafrika und seitdem ist zu den bisherigen 14 Länderspielen kein weiteres hinzugekommen. Nach der Auswechslung des damaligen Kapitäns Thomas Hitzlsperger übernahm Tasci sogar die Kapitänsbinde und dirigierte die deutsche Auswahl bis zum Spielende. Doch danach spielte sein damaliger Verein VfB Stuttgart eine eher bescheidene Saison und auch Tasci fiel in ein Formtief. So verschwand der Verteidiger langsam aber sicher aus dem Blickfeld der Nationalmannschaft und andere Spieler wie Mats Hummels, Holger Badstuber oder Per Mertesacker übernahmen seinen Platz in der Innenverteidigung der Nationalmannschaft. 2013 wechselte Tasci dann für 4 Millionen Euro zu Spartak Moskau nach Russland, verpasste dort aber aufgrund einer Meniskusverletzung, die er sich kurz vor seinem Wechsel zugezogen hatte, nahezu die gesamte erste Saison. Erst in seiner zweiten Spielzeit erkämpfte er sich einen Stammplatz und lässt ihn nun von einer Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft träumen.
Tasci bringt sich für DFB-Elf ins Gespräch
„Schön wäre es auf jeden Fall. Ich kenne meine Qualitäten und denke, dass ich wieder zum Nationalteam zurückkehren könnte. Ich bin 27 Jahre alt und habe das Thema noch nicht abgehakt. Man weiß nie, was passiert“, machte Tasci im Interview auf „t-online.de“ Werbung in eigener Sache. Doch auch er weiß, dass die Rückkehr nicht nur allein von seinen Leistungen abhängt, sondern auch, ob es ihm und seiner Mannschaft gelingt, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren.
„Ich fühle mich wohl in Moskau, meinen Vertrag will ich gerne erfüllen. Die russische Liga ist viel stärker als vor ein paar Jahren. Zenit oder ZSKA sind regelmäßig in der Champions League. Für mich wäre es besser, wenn ich auch dort spielen könnte, und das ist mein Ziel mit Spartak“, erklärte der Deutsch-Türke, der noch bis 2017 Vertrag in Moskau hat.
Tasci auf Mustafis Spuren?
Spieler die nicht in der Bundesliga, England oder Spanien spielen, haben es aber bekanntermaßen immer etwas schwerer, sich ins Notizbuch des Bundestrainers zu spielen. Doch das Beispiel Shkodran Mustafi beweist, dass es dennoch möglich ist. Vor der Weltmeisterschaft in Brasilien kannte kaum einer den damals noch in Italien für Sampdoria Genua spielenden Innenverteidiger. Dennoch schaffte er den Sprung in den WM-Kader und wurde schließlich zusammen mit dem Team Weltmeister.
Eine Rückkehr in die Bundesliga schließt Tasci nicht kategorisch aus. Ob er aber schon beim Verpassen der internationalen Ränge nach dieser Saison eine Rückkehr in Betracht zieht? „Das ist eine hypothetische Frage, die kann ich jetzt nicht beantworten. Ich denke nicht daran, dass wir gar nicht international spielen werden, dafür haben wir zu viel Qualität im Kader, und ich hoffe, dass wir die Champions League erreichen.“