Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Vertrag mit dem DFB vorzeitig um zwei weitere Jahre bis zur WM 2018 verlängert. Der alte Kontrakt lief noch bis zur EM 2016. Mit der DFB-Elf verfolgt Löw weiterhin große Ziele und strebt bei der WM-Endrunde in Russland eine erfolgreiche Titelverteidigung an. Zuvor steht aber auch noch die EM 2016 auf dem Programm.
Was sich in den letzten Tagen angedeutet hat, ist nun perfekt: Jogi Löw hat seinen Vertrag als Bundestrainer um zwei Jahre verlängert. Bereits vor rund einer Woche gab es erste Anzeichen, das beide Seiten kurz vor der Einigung stehen. Sowohl für den Weltmeister-Trainer als auch den DFB bedeutet das eine klare Win-Win-Situation. Denn während der Verband mit der Vertragsverlängerung dem Bundestrainer sowohl seinen Dank und Vertrauen zum Ausdruck bringt und zudem Planungssicherheit hat, freut sich Löw trotz der großen sportlichen Erfolge bei der WM 2014 auf die nächsten Aufgaben.
Löw: Herz und Hirn haben Ja gesagt
Von Amtsmüdigkeit ist keine Spur, auch wenn der 55-Jährige bereits seit 2006 als Nationaltrainer tätig ist. Nicht umsonst sagte er zur Vertragsverlängerung: „Herz und Hirn haben gleichermaßen Ja gesagt. Wir haben viele junge Spieler, die nachkommen. Deshalb ist es ein unglaublicher Reiz, diese Herausforderung anzunehmen.“
Der DFB hat keinerlei Zweifel daran, dass Löw der perfekte Trainer ist, den bald notwendigen und anstehenden Umbau der deutschen Elf zu bewerkstelligen und auch nach der Generation Philipp Lahm, Miroslav Klose oder auch bald Bastian Schweinsteiger die Mannschaft ganz oben in der Weltspitze zu halten.
Vertrag enthält Ausstiegsklausel
Aber trotz aller Vorschusslorbeeren wurde auch in den neuen Vertrag eine Ausstiegsklausel verankert, die für beide Seiten gilt. Demnach können sowohl Löw als auch der DFB nach der EM 2016 in Frankreich den Vertrag annullieren. Daran ist aber – zumindest Stand jetzt – nicht im Traum zu denken. Höchsten ein Totalversagen bei der EURO hätte wohl Konsequenzen, wobei dann aber eher Löw seinen Rücktritt erklären würde, als dass ihn der DFB vor die Tür setzt.
Auch Löws Trainerteam hat verlängert
Neben Löw wurden auch die Verträge von seinen engsten Vertrauten verlängert. Während Assistenz-Trainer Thomas Schneider und Torwarttrainer Andreas Köpke ebenfalls bis 2018 verlängerten, wird Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sogar bis 2020 bleiben. Der ehemalige Nationalstürmer hat dabei die zusätzliche Aufgabe, sich um den Aufbau und die Inbetriebnahme der neuen DFB-Akademie zu kümmern. „Das war eine wichtige Voraussetzung. Ich arbeite mit ihnen sehr eng und intensiv zusammen. Vielen Dank an Wolfgang Niersbach für das große Vertrauen“, sagte Löw.
Mit Deutschland will der Bundestrainer natürlich auch in Zukunft große Erfolge feiern. Die WM 2014 soll dabei erst der Anfang sein. „Wir sind im Sommer Weltmeister geworden. Wir haben lange auf diesen Titel hingearbeitet und in der Nacht von Rio gespürt, wie sich das anfühlt. Wir alle wollten dieses Gefühl noch einmal spüren“, ergänzte Löw, der die erfolgreiche Titelverteidigung bei der WM 2018 zum Ziel ausgab. Vorher will er die DFB-Auswahl auch noch zum EM-Titel in Paris führen.
Ehrgeizige, aber dennoch realistische Ziele. Welch anderen Ziele soll der amtierende Weltmeister aber auch sonst formulieren? Fakt ist, dass Joachim Löw „der Nationalmannschaft und dem gesamten DFB unheimlich gut tut“, wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach unterstreicht.