Eigentlich galt der FC Bayern München als großer Favorit bei der Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Marco Reus. Doch nun scheint Real Madrid sein Werben um den Mittelfeldspieler zu intensivieren und soll im engen Kontakt zum Reus-Umfeld stehen. Auch Madrids-Trainer Carlo Ancelotti schwärmte zuletzt öffentlich von den Fähigkeiten des Dortmunders. Die Chancen auf einen Verbleib des torgefährlichen Dribbelkünstlers beim BVB sind dagegen weiter gesunken, denn Reus lehnte Vertragsgespräche mit seinem Arbeitgeber trotz verlockender Angebote ab.
Neben der sportlichen Krise des BVB beschäftigt die Klubverantwortlichen schon seit Monaten die Frage, wo ihr Mittelfeldstar Marco Reus in der nächsten Saison spielen wird. Bekanntermaßen kann Reus im kommenden Sommer für die festgeschriebene Ablösesumme von 25 Millionen Euro den Verein wechseln.
Reus legt Gespräche mit Dortmund auf Eis
Bislang sollen alle Versuche der Dortmunder, ihren Star zu einem Verbleib beim BVB zu überzeugen, nicht nur gescheitert, sondern auch alle weiteren Verhandlungen von Seiten des Nationalspielers abgelehnt worden sein. Schon im Mai soll der deutsche Vizemeister ein schriftliches Angebot mit einer Aufstockung des Jahresgehalts von 4,5 auf 8 Millionen Euro plus einer Zusatzzahlung für den Abkauf der Ausstiegsklausel unterbreitet haben. Doch der 25-Jährige, der 2012 von Gladbach nach Dortmund wechselte, hat dieses Angebot ebenso ausgeschlagen, wie die Bitte, sich bis Ende Oktober noch einmal mit den BVB-Verantwortlichen zusammensetzen.
Das Management von Reus teilte dem BVB mit, dass der kreative und torgefährliche Mittelfeldspieler derzeit nicht gesprächsbereit sei. Durchaus verständlich, denn momentan befindet sich der Nationalspieler nach einem Außenbandriss in der Rehaphase und sportlich hat der Tabellenletzte der Bundesliga auch keine guten perspektivischen Argumente zu liefern. Zusammengefasst: Es riecht stark nach Trennung! Doch wo könnte das Objekt der Begierde am Ende landen?
Wechselt Marco Reus zu Real Madrid?
Erst vor wenigen Tagen berichtete der „Spiegel“ über ein angebliches Gentleman-Agreement zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund vom Dezember 2013, das besagen soll, dass der Rekordmeister Abstand von einer Verpflichtung von Reus nimmt und der BVB im Gegenzug dem Wechsel von Robert Lewandowski nach München zustimmt. Auch Real Madrid soll zu dieser Zeit stark an einer Verpflichtung des polnischen Torjägers interessiert gewesen sein. Nun scheinen die Königlichen aus Madrid auch im Transferpoker um Marco Reus der größte Konkurrent des deutschen Branchenprimus zu sein.
Nach Angaben der spanischen Zeitung „Marca“ soll es angeblich bereits eine mündliche Absprache zwischen Reus und Real geben. Verdächtig erscheint auch der Zeitpunkt der Huldigungen von Trainer Carlo Ancelotti, der Reus kürzlich neben seinen Stars Toni Kroos und Sami Khedira als „besten deutschen Spieler“ titulierte. Doch damit nicht genug. Denn der Real-Coach setzte noch einen drauf und bezifferte die Chancen von Cristiano Ronaldo, erneut die Wahl zum Weltfußballer zu gewinnen, auch deshalb so hoch, weil dieser in der Endauswahl neben Lionel Messi gegen Manuel Neuer und nicht gegen Reus antreten müsse.
Das Interesse an Reus ist natürlich alles andere als überraschend, schließlich „kann er eine Mannschaft allein auf seinen Schultern tragen. Reus ist noch stärker einzuschätzen als Mario Götze oder Toni Kroos“, wie Spanien-Experte Daniel Martinez im „Focus“ erklärte. Und zudem ist Reus dank der Ausstiegsklausel ein echtes Schnäppchen.
Reus will titelreichen Zukunft
Bei welchem Klub Reus letztendlich anheuern wird, steht noch in den Sternen. Doch fest steht, dass sich der BVB wenig Chancen auf einen Verbleib ausrechnen kann. „Ihm wurde vor dieser Spielzeit versprochen, dass man ein Team um ihn aufbaut, das in Zukunft die Bayern gefährden kann. Daraus wird aber offensichtlich nichts. Der nächste Vertrag wird für Reus entscheidend, er ist schon 25 Jahre alt. Und er hat natürlich hohe Ziele, will auch endlich Titel gewinnen. Ich weiß, dass er im Sommer ziemlich sauer war, weil andere Spieler Weltmeister wurden und er zuschauen musste“, so Martinez weiter.
Aber ob Reus genau wie seine ehemaligen BVB-Kollegen Götze und Lewandowski von Dortmund nach München wechseln wird, ist weiter völlig offen. Denn schon einmal ließ der Flügelflitzer die Bayern abblitzen, die auch vor seinem Abschied aus Gladbach an einer Verpflichtung interessiert waren. Auffällig ist auch die Tatsache, dass das Reus-Management Verhandlungen mit dem FC Bayern dementiert, nicht allerdings von Gesprächen mit anderen Vereinen. So verdichten sich immer mehr die Anzeichen dass Reus der nächste Deutsche in Diensten von Real Madrid sein wird.