Holger Badstuber scheint das Verletzungspech gepachtet zu haben. Wie Bayern München mitteilte, zog sich der Innenverteidiger bei der 6:1-Gala im Champions-League-Rückspiel gegen den FC Porto einen Muskelriss im rechten vorderen Oberschenkel zu. Unfassbar bitter für den deutschen Nationalspieler, für den es schon die vierte schwere Verletzung innerhalb von zwei Jahren ist. Damit ist für die Saison für Badstuber vorzeitig beendet. Doch der Pechvogel gibt sich kämpferisch und erhält viel Unterstützung – auch Bundestrainer Joachim Löw hat sich zu Wort gemeldet.
Die Ausfallzeit wird bei einem optimalen Heilungsverlauf bei drei bis vier Monaten liegen. Doch zunächst muss sich der 26-Jährige einer Operation unterziehen, die in Vail (Colorado / USA) durchgeführt wird. Die niederschmetternde Nachricht ist natürlich für Holger Badstuber ein herber Rückschlag, aber auch für Bayern München bedeutet der erneute Ausfall des spielstarken Abwehrspielers eine enorme Schwächung. Denn so müssen die Münchener nicht nur die Bundesliga-Saison ohne den Stammverteidiger über die Bühne bringen, sondern auch im Halbfinale der Champions League sowie am kommenden Dienstag im DFB-Pokal-Halbfinale auf ihn verzichten.
Badstuber Verletzung herber Rückschlag für Bayern
Zusammen mit Jerome Boateng bildete der Nationalspieler, der wieder auf bestem Wege zur alten Form war, ein herausragendes Innenverteidiger-Duo. Kam der zuletzt schwächelnde Dante zum Einsatz, sah das ganz anders aus. Zwar haben die Bayern mit Medhi Benatia und Javi Martinez zwei Alternativen in der Hinterhand, doch Benatia ist verletzt und Martinez ist nach seinem Kreuzbandrissen noch nicht wieder ganz fit.
Badstuber enttäuscht, aber kämpferisch
Für Badstuber wird es hart, ausgerechnet im heißen Saison-Endspurt und den Kampf um drei Titel zum Zuschauen verdammt zu sein. Gleiches erlebte der Gebeutelte in den vergangenen zweieinhalb Jahren. „Ich bin momentan sehr enttäuscht. Ich bin aber trotz alledem positiv und werde völlig gesund zurückkehren. Ich weiß, dass beim FC Bayern alles für mich getan wird, um wieder als wichtiger Bestandteil der Mannschaft zurückzukehren.“
Auch die Bayern-Verantwortlichen reagierten geschockt, haben aber prompt aufbauende Worte für Badstuber parat. „Es tut uns so leid für Holger. Er hatte so viel für sein erneutes Comeback gearbeitet – und jetzt das. Aber wir haben Holger als Kämpfer kennen- und schätzen gelernt. Er wird sich auch von der neuen Verletzung niemals entmutigen lassen. Er weiß, wie wichtig er für uns ist. Das wird ihn in der Rehabilitation antreiben und schnell und gesund zurückkehren lassen“, erklärte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge.
Löw: Badstuber-Verletzung „sehr tragisch“
Der Verteidiger wird darüber hinaus auch die zwei Länderspiele im Juni verpassen. Am 10. Juni bestreitet die DFB-Auswahl ein Testspiel in Köln gegen die USA, bevor am 13. Juni das EM 2016 Qualifikationsspiel gegen Gibraltar in Faro (Portugal) ansteht. Bundestrainer Joachim Löw reagierte bestürzt auf die Nachricht: „Das ist sehr tragisch, das tut mir so leid für ihn, zumal Holger gerade wieder auf einem sehr guten Weg war. Auch bei uns hat er zuletzt einen unglaublich positiven und optimistischen Eindruck hinterlassen.“ Aber auch Löw weiß, dass „Holger ein großes Kämpferherz und eine unglaubliche Moral“ hat.
Badstubers großes Verletzungspech
Seit 2012 ist es die vierte schwere Verletzung. Zunächst zog sich Badstuber zwei Kreuzbandrisse zu und fiel bis August 2014 aus. Im September wurde er aufgrund eines Sehnenrisses bis Januar 2015 außer Gefecht gesetzt und verpasste somit fast 150 Pflichtspiele des FC Bayern. Auch beim Titelgewinn der deutschen Elf bei der WM 2014 fiel Badstuber aus. In der Rückrunde schaffte er dann aber schnell den Sprung zum Stammspieler und feierte darüber hinaus am 25. März bei 2:2 im Testspiel gegen Australien nach rund zweieinhalb Jahren sein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft, für die er bislang 31 Länderspiele bestritt.