Borussia Dortmund droht der Verlust von Ilkay Gündogan. Der Mittelfeldspieler wird aller Voraussicht nach seinen bis Juni 2016 laufenden Vertrag nicht verlängern und im Sommer den BVB verlassen. Mit im Rennen um den technisch beschlagenen Nationalspieler soll auch Bayern München sein. Ein Transfer wäre aus Bayern-Sicht gleich aus mehrerer Hinsicht absolut sinnvoll.
Die Chancen, dass Ilkay Gündogan dem BVB über diese Saison hinweg erhalten bleibt, tendieren gen Null. Und sollte er das unterschriftsreife Vertragsangebot bis 2018 nicht unterschreiben, würde Dortmund auf einen Verkauf drängen, um eine Ablöse zu kassieren. „Wenn Ilkay uns sagt, er verlängert den Vertrag nicht, dann werden wir es sicherlich machen, wenn ein ordentliches Angebot kommt – aber auch nur dann“, untermauert BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Viele Topklubs buhlen um Gündogan
Für eine Ablöse von rund 30 Millionen Euro könnte er wohl auch gehen. Umso spannender die Frage, zu welchem Klub der Deutsch-Türke wechseln wird. Gündogan hat die Qual der Wahl zu haben, da viele europäische Spitzenklubs wie Manchester United, Real Madrid, Atletico Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin ein Auge auf Gündogan geworfen haben. Aber auch Bayern München ist offenbar in den Transferpoker eingestiegen und stark an einer Verpflichtung des zentralen Mittelfeldspielers interessiert.
Wie die „Bild“ berichtet, hat es längst Kontakt zwischen dem frischgebackenen Deutschen Meister und den Beratern von Gündogan gegeben und der Wechsel des Mittelfeldregisseur an die Isar soll kurz bevor stehen. Sollte der Deal tatsächlich zustande kommen, wäre es nach Mario Götze 2013 und Robert Lewandowski 2014 der dritte prominente Abgang eines BVB-Stars nach München binnen zwei Jahren.
Ilkay Gündogan hat sich seine sportliche Zukunft betreffend bislang selbst in Schweigen gehüllt. Doch laut „ESPN“ soll sich der 24-Jährige schon längst entschieden haben – gegen Dortmund und für einen Wechsel. Wie die „Sport Bild“ berichtet, soll bis zum 1. Mai die Entscheidung mitgeteilt werden, ob er in Dortmund bleibt oder geht. „Sein Vertrag läuft 2016 aus. Es wird zeitnah eine Entscheidung geben“, erklärte BVB-Manager Michael Zorc am Montag.
Gündogan zum FC Bayern: Sinnvoller Wechsel?
Ilkay Gündogan würde dem FC Bayern hervorragend zu Gesicht stehen und ein Wechsel würde durchaus Sinn ergeben. Zwar ist die Bayern-Schaltzentrale mit Bastian Schweinsteiger, Xabi Alonso, Philipp Lahm und Thiago erstklassig besetzt, doch mittelfristig wird sich eine Lücke im Mittelfeld auftun. Denn die Altmeister Bastian Schweinsteiger (30 Jahre alt) und Xabi Alonso (33 Jahre alt) haben nur noch bis Sommer 2016 Vertrag und ein Generationswechsel muss langsam eingeleitet werden. Zudem ist offen, ob Schweinsteiger noch einmal in München verlängert. Nicht umsonst gibt es Gerüchte, wonach es den DFB-Kapitän in die USA ziehen soll. Gündogan könnte somit das Schweinsteiger-Erbe antreten. Dabei muss angemerkt werden, dass er nach seiner langen Verletzungspause noch nicht sein hohes Spielniveau erreicht hat.
Gündogan passt in Guardiolas System
Für das Mittelfeld des FC Bayern wäre Gündogan definitiv der passende Mann, zumal er auch sehr gut in das System von FCB-Coach Pep Guardiola passt. Dieser verfolgt ein Spiel mit viel Ballbesitz, wofür es technisch herausragende Spielgestalter braucht, die auch in schwierigen Situationen eine kluge Lösung finden. Diese Fähigkeiten bringt Gündogan mit, da er die schnellen Drehungen und Wendungen beherrscht, präzise Pässe spielen kann und ein strategische Auge hat.
Darüber hinaus würde er das Mittelfeld verjüngen und könnten auf lange Sicht an der Seite von Thiago das Herzstück der Münchner bilden. Außerdem will Gündogan nach seiner langen Ausfallzeit auch endlich wieder in der deutschen Nationalmannschaft angreifen und sich einen Stammplatz in der Löw-Elf für die EM 2016 ergattern. Außerdem ist bekannt, dass Bayern München ein Faible für deutsche Nationalspieler hat.
Bleibt nur abzuwarten, wie der FCB auf ein drohendes Wettbieten reagieren wird. Denn vor allem Manchester United und Real Madrid könnten den Bayern den Poker erschweren.