Mit Sami Khedira und Ilkay Gündogan stehen zwei deutsche Nationalspieler vor einem Wechsel. Im Fall Khedira ist die Entscheidung gefallen und der defensive Mittelfeldspieler wird von Real Madrid zu Juventus Turin wechseln. Dort will sich der 28-Jährige weiter für einen Stammplatz im DFB-Team für die EM 2016 empfehlen. Das gleiche Ziel hat Gündogan, der kurz vor einer Einigung mit dem FC Barcelona stehen soll. Mit dem FC Bayern konnte sich der Noch-BVB-Star beim Gehalt nicht einigen.
Nach fünf Jahren ist das Kapitel Real Madrid für Sami Khedira beendet. Nachdem der Mittelfeld-Abräumer seinen Platz im Team der Königlichen verloren hatte, woran neben seines Kreuzbandrisses auch Nationalmannschaftskollege Toni Kroos nicht ganz unschuldig gewesen ist, entschied er sich für einen Wechsel. Lange Zeit deutete alles auf eine Rückkehr in die Bundesliga, wo vor allem der FC Schalke 04 mit einem Transfer von Khedira liebäugelte. Nun heuert er bei Juventus Turin.
Khedira erwartet starke Konkurrenz bei Juventus
Beim italienischen Double-Sieger hat er schon vor einigen Tagen einen umfangreichen Medizincheck absolviert und bekommt einen Vier-Jahresvertrag, der ihm pro Jahr 4 Millionen Euro einbringen soll. Im Mittelfeldzentrum der „Alten Dame“ soll Khedira einen Platz in der Defensivreihe einnehmen, wobei die Konkurrenz aber nicht ohne ist. Schließlich tummeln sich in Juves Schaltzentrale klangvolle Namen wie Andrea Pirlo, Arturo Vidal, Paul Pogba oder Claudio Marchisio.
Doch es ist fraglich, wer von diesem Quartett auch noch nächste Saison im Juventus-Trikot zu sehen ist. Zwar erklärten die Verantwortlichen der Bianconeri, dass man keinen Spieler abgeben wolle, doch halb Europa jagt Pogba und auch Vidal wird heiß umworben, wie beispielsweise von Arsenal London. Zudem ist fraglich, ob Altmeister Pirlo noch weiter macht.
Khedira: Stammplatz im DFB-Team über Juve holen
So oder so stellt Sami Khedira für Juventus Turin einen großen Gewinn dar, aber auch umgekehrt. Schließlich ist Juve ein großer Verein, wo sich der physisch starke Sechser, der sich im besten Fußballeralter befindet, weiter verbessern kann. Vorausgesetzt der Weltmeister bleibt fit und über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei und findet wieder den Rhythmus. Eine klassische Win-Win-Situation!
Aber auch im Bezug auf die Nationalmannschaft wird Khedira von seinem Wechsel nach Turin profitieren, zumal er im Team von Bundestrainer Joachim Löw den Anspruch auf einen Stammplatz auf der Doppel-Sechs hat. Aber er weiß, dass die Konkurrenz im DFB-Team gerade im zentralen Mittelfeld enorm gtoß ist.
Gündogan trotz Transfersperre zum FC Barcelona?
Dazu ist u.a. auch Ilkay Gündogan zu zählen, obwohl beide doch sehr verschiedene Spielertypen sind. Aber auch der Deutsch-Türke steht vor einer sportlichen Veränderung und wird Borussia Dortmund im Sommer den Rücken kehren. Vieles deutet laut spanischen Medien auf einen Wechsel zum FC Barcelona hin, die stark am 24-Jährigen interessiert sein sollen. Als Ablöse sind mindestens 20 Millionen Euro im Gespräch, wobei Barca vom FIFA noch mit einer Transfersperre belegt hat.
Zwar kann der Champions-League-Sieger neue Spieler unter Vertrag nehmen, doch diese können erst nach dem Ende der Transfersperre für die Katalanen spielen. Gündogan müsste somit bis zum 1. Januar 2016 eine Zwangspause einlegen. Lediglich am Training und Testspielen könnte der Deutsch-Türke mitmachen.
Dank Ausleihe zu Spielpraxis?
Doch für Gündogan wäre die Zwangspause natürlich nicht gerade bezüglich seiner Ambitionen in der deutschen Nationalmannschaft förderlich. Der zentrale Mittelfeldmann will, nach dem er die WM 2014 wegen einer langwierigen Rückenverletzung verpasste, unbedingt mit dem DFB-Team bei der EM 2016 dabei sein und möglichst eine tragende Rolle übernehmen. Das ist wiederum nur über ausreichend Einsatzzeiten im Verein möglich. Ob er sich deswegen aber von einem Wechsel zu seinem Wunschverein FC Barcelona abhalten lässt, darf stark bezweifelt werden.
Zumal es noch andere Lösungen gibt. So könnte Barca Gündogan an einen anderen Klub ausleihen oder – worüber auch spekuliert wird – nach der Verpflichtung weiter beim BVB geparkt werden.
FC Bayern bot Gündogan zu wenig Geld
Derweil ist auch durchgesickert, woran ein Wechsel von Ilkay Gündogan zum FC Bayern gescheitert ist, die ebenfalls stark am Mittelfeldmotor des BVB interessiert waren. Letztendlich konnten sich beide Seiten aber beim Gehalt nicht einigen, wobei die Münchner laut „Sport Bild“ ein Salär von 8,5 Millionen Euro zahlen wollten, was Gündogans Beratern deutlich zu wenig erschien.