Frankreich: Zidane hofft auf Ribery-Comeback in der Equipe Tricolore

Frankreichs Fußballlegende Zinedine Zidane hat die Hoffnung auf ein Comeback von Franck Ribery in der französischen Nationalmannschaft noch nicht aufgegeben. Der 31-jährige Flügelflitzer von Bayern München hatte seine Karriere in der Nationalmannschaft eigentlich für beendet erklärt. Gibt es eine Rolle rückwärts von Ribery? Landsmann und UEFA-Boss Michel Platini hatte dem Edeltechniker und Dribbelkünstler nach seinem Rücktritt sogar mit einer Sperre gedroht, falls er sich trotz einer Nominierung weigern sollte, für Frankreich zu spielen.

Franck Ribery © Станислав Ведмидь/Stanislav Vedmid'/Stanisław Wiedmid'

Franck Ribery (l.) im Duell gegen Englands James Millner © Станислав Ведмидь/Stanislav Vedmid’/Stanisław Wiedmid‘ CC BY-SA 3.0

In einem Interview mit dem französischen Bezahlsender „Canal+“ erklärte Zinedine Zidane jüngst: „Wenn man so einen talentierten Spielern mit diesen Qualitäten hat, wäre es ohne Zweifel schön, ihn in der Nationalmannschaft zu sehen. Ich glaube, wenn du auf diesem Niveau spielst, liebst du den Wettkampf und willst spielen.“ Zidane selbst trat 2004 aus der Equipe Tricolore zurück, kehrte aber nach nur einem Jahr Pause wieder ins Nationalteam zurück.

Rücktritt vom Rücktritt: Ribery auf Zidane’s Spuren

„Ich habe es nicht mehr ausgehalten“, erzählte der Welt- und Europameister: „Auf einmal war ich während den Länderspielen alleine in Madrid und habe trainiert. Dabei wurde mir klar: Wenn ich auf diesen Niveau bleiben will, muss ich wieder in die Nationalmannschaft. Ich hoffe, dass es Franck damit genau so geht. Für das Team wäre es jedenfalls nicht schlecht.“ Zidane selbst beendet seine Nationalmannschaftskarriere nach dem verlorenen WM-Finale gegen Italien 2006, in dem er wegen eines Kopfstoßes gegen Marco Materazzi, mit Rot frühzeitig vom Feld musste und möglicherweise Frankreich den WM-Titel kostete.

Braucht Frankreich Ribery überhaupt noch?

Schon bei der Weltmeisterschaft in Brasilien musste Nationaltrainer Didier Deschamps auf den Flügelflitzer in Diensten von Bayern München aufgrund einer Rückenverletzung verzichten. In Folge dessen kam es zum Streit zwischen den Ärzten der französischen Nationalmannschaft und der Medizinabteilung von Bayern München, die eine falsche Behandlung ausgemacht haben wollten. Am 13. August meldete sich dann Ribery zu Wort und erklärte völlig überraschend, dass er nie wieder das Nationaltrikot der Grande Nation trage werde.

Seitdem läuft es für das französische Nationalteam aber auch ohne Ribery sehr gut. Da man als Ausrichter der nächsten Europameisterschaft 2016 bereits qualifiziert ist, spielt Frankreich Pflichtfreundschaftsspiele in der Gruppe I. Seit der WM sprangen dabei Siege gegen Spanien, Portugal und Armenien heraus, zudem trennte man sich von Serbien 1:1. Also auch ohne Franck Ribery kann das junge französische Team siegen. Allerdings zeigte sich besonders im WM-Viertelfinale gegen Deutschland, wie wichtig ein Ribery in Topfrom gewesen wäre, um ein solch junges Team in kritischen Situationen zu führen. In der Form, in der sich der offensive Mittelfeldspieler besonders in den letzten zwei Jahren beim deutschen Rekordmeister präsentierte, dürfte er für jede Nationalmannschaft eine Verstärkung sein.

Doch wenn ein Spieler seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, sollte man auch diesen Wunsch respektieren und nicht mit Strafen wie im Falle Platinis drohen und ihn mit aller Gewalt zu einer Rückkehr ins Nationalteam drängen. Zudem darf man nicht vergessen, dass Ribery sehr verletzungsanfällig ist und ihm die Länderspielpausen sicher gut tun werden.

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